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Pastoralverbund
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An(ge)dacht - 30.Oktober 2016

Selig, wer Macht und Geld hat!?

Liebe Gemeinde,

den Begriff „Scheinheilig“, können wir uns leicht erklären. Wir alle kennen Situationen, in denen uns scheinheilige Menschen oder Angebote begegnet sind. Doch wie ist es mit dem Begriff „Heilig“? Mit Hilfe der Seligpreisungen aus dem Evangelium können wir der Sache auf die Spur kommen. Doch sind die Seligpreisungen heute noch realistisch? Uns begegnen doch tagtäglich andere Arten von Seligpreisungen wie z.B.: Selig, wer Macht und Geld hat. Selig, wer immer gute Leistung bringt. Selig, wer nach seinem Vorteil handelt und sich durchsetzen kann. Als Christen sind wir jedoch dazu aufgerufen, anders zu denken.

In der Bergpredigt zeigt uns Jesus den Weg zum wahrhaft Heiligen bzw. Seligen. Ganz klar lesen wir hier, welches Verhalten, welche Einstellungen für Gott von Bedeutung sind:

Selig, die arm sind vor Gott; selig die Trauernden; selig, die keine Gewalt anwenden; selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; selig die Barmherzigen; selig, die ein reines Herz haben; selig, die Frieden stiften; selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; selig, die um Jesu Willen beschimpft und verfolgt werden.

Diese Botschaft geht nicht an Menschen die denken, alles aus sich heraus tun zu können. Diese Botschaft gibt allen Zuversicht, die nicht nur an sich selbst denken. Gott erwartet von uns nichts Übermenschliches, er erwartet von uns Menschlichkeit. Heiligwerden bedeutet somit auch nicht mit verklärtem Blick und frommen Verrenkungen durch die Welt zu laufen. Wem würde das nützen? Es bedeutet, dass wir Gott in unser Herz lassen.

Menschen, die Heil bringen, die durch die Liebe Gottes in unserer Welt wirken, das sind für mich Heilige. Ich bin mir sicher, dass jeder von uns durch seine Liebe schon Heil gebracht hat. Das fängt bereits bei Kleinigkeiten an. Sei es durch tröstende, liebevolle Worte oder durch eine hilfreiche Tat. Da gibt es den jungen Mann, der für die ältere Nachbarin Besorgungen macht. Da ist die Krankenschwester, die ihren Patienten Mut zuspricht. Da ist die Rentnerin, die von ihrer kleinen Rente für arme Kinder spendet. Alle diese Menschen sind Heilige, weil sie Heil bringen. Gott selbst dabei ist der Antrieb, da jede Art der Liebe von Gott kommt.

Nach Mutter Theresa bedeutet heilig sein, „Gott zu erlauben, sein Leben in uns zu leben.“ Wenn wir also nun das Fest Allerheiligen feiern, wollen wir an die vielen unbekannten Heiligen die mitten unter uns sind und waren denken. Das Fest soll uns ermutigen, Gott in unser Herz zu lassen und für einander da zu sein, damit wir unseren Weg zur Heiligkeit gehen können.

Herzliche Grüße.

Ihre Janine Hellbach

 

   

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