An(ge)dacht - 26. November 2016
Jetzt ist das Heil uns näher
als zu der Zeit, als wir gläubig wurden.
Die Nacht ist vorgerückt,
der Tag ist nahe.“
Die Uhr tickt! Paulus fährt uns zum Beginn des Advents ganz schön in die Parade unseres Jugend- u. Unsterblichkeitswahns. Keiner weiß, wann der letzte Tag, der Tag des Gerichts Gottes über die Welt und über unser privates Leben kommen wird. Nicht mal Jesus selbst. Sicher ist aber: Er kommt! Seit unserer Taufe ist schon einige Zeit vergangen; die Frist, die Gott dieser Welt gesetzt hat, ist genau um diese Tage kürzer; der letzte Tag ist uns genau um diesen Zeitraum entgegengerückt. Die Uhr tickt.
Es wäre also vielleicht nicht der schlechteste Gedanke sich mit der Frage zu beschäftigen, was wir Gott dann sagen und zeigen werden. Welche Bilanz unseres bisherigen Lebens ziehen wir? Was gibt es zu lassen, zu ändern, zu optimieren? Wie sieht mein Leben aus, wenn es vom Licht Gottes ganz und gar durchleuchtet wird - bis in die letzten Schmuddelecken? Der Advent dient nicht nur der Vorbereitung auf Weihnachten, sondern ebenso auf die Ankunft Christi am Ende der Zeit. Auf die Ankunft des Richters. Nicht wenigen Ohren wird das jetzt spielverderberisch klingen, weil es den gefühligen Glühweinspekulatiusteelichterkaufrauschkitsch sprengt. Gut so.
Angst und bange soll uns nicht werden dabei. Das HEIL rückt näher, sagt Paulus. Nicht der Untergang, nicht die Vernichtung. Gott will das Leben in Fülle für uns. Aber davor steht die schonungslose Rechenschaft über unser Leben, das Gericht. Realistisch sollen wir uns daran erinnern. Und daran, dass es allein in unseren Händen liegt, wie dieser Moment verläuft. Die Uhr tickt.
Gesegneten Advent, Ihr Pastor Gottschlich