An(ge)dacht - 10. Dezember 2016
Johannes sitzt im Gefängnis. Und dort befallen den glaubensstarken, wortgewaltigen Wegbereiter Jesu Zweifel. Verständlich. Er lässt Jesus fragen, ob er es ist, der kommen soll, oder ob er auf einen anderen warten muss. Jesu Antwort ist kein einfaches knappes Ja oder Nein, sondern eine Beschreiung dessen, was sich durch sein Wirken verändert hat: „Blinde sehen wieder, und Lahme gehen; Aussätzige werden rein; und Taube hören; Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium verkündet." Jesus hätte auch mit einem schlichen Ja antworten können, doch das ist ihm – und wäre vielleicht auch Johannes – zu wenig. Er lässt seine Taten für sich sprechen und, so glaube ich, Johannes war letzten Endes überzeugt. Denn er geht seinen Lebensweg konsequent zu Ende. Gottes Taten auch heute zu Wort kommen zu lassen – dazu lädt uns dieses Evangelium im Advent ein: Wo geschehen Wunder der Liebe, wo wird die frohe Botschaft lebendig, weil Menschen sich von Gottes Geist bewegen lassen? Aufmerksam werden für Gottes Wirken hier und heute.
Und mich selbst einladen lassen, Mitarbeiter Gottes zu werden. Das können sehr kleine Schritte sein – doch auch durch sie wird das Evangelium verkündet.