An(ge)dacht - 26. November 2017
Wir alle sind Königskinder
Liebe Gemeinde,
kennen Sie das? Sie lesen ein spannendes Buch und können es nicht eher aus der Hand legen, bevor Sie nicht den Schluss wissen? Erst wenn wir wissen wie es ausgeht, legt sich die Spannung langsam wieder.
In den nächsten Tagen geht auch bei uns etwas Spannendes zu Ende, nämlich unser Kirchenjahr. Auch in diesem Jahr dürfen wir auf eine Vielzahl an Begegnungen zurückschauen, auf Menschen, die sich in unseren Gemeinden engagiert haben, auf Dinge, die gut und auch weniger gut gelaufen sind. Bevor mit dem ersten Adventssonntag das neue Jahr beginnt, feiern wir jedoch noch das große Finale „Christkönig“.
Auch heute noch finden wir Könige und Königinnen faszinierend. Interessiert lesen wir in Illustrierten über das aktuelle Geschehen am Hofe. Ich glaube unser Interesse an der Königsthematik liegt darin begründet, dass sie in uns unbewusst ganz tiefe Sehnsüchte wachruft. Die Sehnsucht nach Anerkennung, Schönheit, nach Liebe. Wir wollen etwas wert sein.
Genau an diese tiefen Sehnsüchte knüpft das Christkönigsfest an, wenn auch anders als erwartet. Christus als König trägt keine feinen Kleider. Er trägt keine Krone aus Gold und er lebt nicht in einem prunkvollen Palast. Seine Königlichkeit zeigt sich nicht an Äußerlichkeiten, sie kommt aus seinem Innersten. Sein Königtum zeigt sich in seiner Liebe zu den Menschen und zu seinem Vater.
Christus als unser König macht uns zu seinen Königskindern. Er gibt uns die Chance wahrhaft königlich zu sein. Er spürt unsere tiefsten Sehnsüchte nach Anerkennung und Liebe auf und möchte sie erfüllen. Wir müssen uns nicht vor ihm ducken, wir dürfen einfach zu ihm kommen. Das große Finale an Christkönig wird somit auch zu unserem.
Christus ist unser König, wir sind seine Königskinder.
Ich freue mich auf ein neues spannendes Kirchenjahr mit Ihnen.
Herzlichst
Janine Hellbach