An(ge)dacht - 21. April 2018
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
das große alte Bild vom Hirten und seiner Herde begleitet uns liturgisch das ganze Jahr hindurch.
Auch jetzt, am 4. Sonntag der Osterzeit, steht der „gute Hirte“ wieder im Mittelpunkt. Kann auch für uns heute diese Metapher noch überzeugend, noch ansprechend sein?
Einem Hirten, dem wir bedingungslos folgen, dem wir, ohne nachzudenken, einfach ungefragt unser Leben in die Hand geben?
Vielleicht ist es unser Wunsch, dass dieser Hirte, der Gott ist, ein guter treuer Lenker in unsicheren Zeiten ist. In Zeiten, wie wir sie heute erleben.
Der niederländische Theologe Huub Oosterhuis formuliert diesen Wunsch vorsichtiger und zurückhaltender: Wärst Du mein Hirte, nichts würde mir fehlen…
So beginnt seine moderne Auslegung des Psalm 23. Ein Wunsch, der vielleicht Wirklichkeit werden kann, der uns das ganze Leben begleiten kann, ist zwar kein Versprechen, aber doch eine Verheißung.
Ich wünsche Ihnen ein Stück dieser Zuversicht, die uns ein Leben lang begleiten kann, auch und gerade dann, wenn die Dunkelheit, die Zweifel und die Nacht über uns hereinbrechen.
Möglicherweise wird dann aus der vorsichtigen Frage, wärst Du mein Hirte, die sichere Zusage: Du bist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Tobias Bredohl