An(ge)dacht - 19. Mai 2019
Liebe Christinnen und Christen,
wir stehen vor dem 5. Ostersonntag, und treten schon wieder ein in eine Zielgerade: Das Hochfest Christi Himmelfahrt. Jesus verlässt anscheinend die Welt, um ganz in den Ursprung einzugehen. Es spricht von Abschied. Aber das ist die Botschaft: Nicht im Abschied hängen bleiben, sondern neu anfangen.
Nicht in die Leere blicken, sondern Menschen in den Blick nehmen.
Nicht einfach auf der Stelle treten, sondern mutig mitten in der Welt sein. Aus der Taufe leben und die Liebe wertschätzen in guten Taten.
Nicht den vermissen, der nicht zu sehen ist, sondern vertrauen, dass er immer bei uns sein wird - auf seine Weise - in der Kraft des Heiligen Geistes. Diesem Geist immer neu Raum geben.
Wir halten also fest: An Christi Himmelfahrt geht es um uns und unsere Welt. Sie ist das Ziel dieses Festes. Also hin zu den Menschen. Um ihnen eine Ahnung vom Himmel zu geben. Dies geschieht, indem wir ihnen vom Evangelium erzählen - mit Worten und Taten.
Himmel wird es dort, wo sich Menschen angesehen und respektiert fühlen.
Himmel wird es dort, wo Menschen Zeit füreinander haben; sich gegenseitig helfen, sich trösten und einander ermutigen.
Himmel wird es in der Gemeinschaft, in der Liebe und wo so die Gemeinschaft erfahrbar wird.
Himmel wird es dort, wo wir uns nicht schämen von Gott zu erzählen, von unserer ganz eigenen Lebensgeschichte mit ihm. So erzählen, dass sich Menschen eingeladen fühlen, sich auf Gott einzulassen.
(Text in Anlehnung an Michael Tielmann)
Klaus Korfmacher, Pfarrer