An(ge)dacht - 13. Juli 2019
Liebe Christinnen und Christen,
nun sind für uns Schulsommerferien in Nordrhein-Westfalen .
Zeit der Erholung für viele. Die Kinder und Jugendlichen sind froh, aber auch die Erwachsenen.
Und es bleibt Zeit! Zeit, um Dinge und Ereignisse zu bedenken und abzuwägen, um eigene Positionen zu beziehen und eventuell zu handeln.
Das Evangelium des Auftaktsonntags: Lk 10, 25-37, die Geschichte vom barmherzigen Samariter, geht um das „ganze“ Leben und um das Lieben. Jesus erklärte nicht, sondern er bringt eine Geschichte der Barmherzigkeit, der Menschlichkeit, des Liebens, der großzügigen und unkomplizierten Hilfe zur Sprache.
Hier ist Lieben nicht romantisch. Barmherzigkeit ist kein Gutmenschtun und Menschlichkeit ist keine Einladung, sich ausnutzen zu lassen. Der Samariter hat schlichtweg Mitleid.
Mitleid hat immer mit Respekt und einem gesunden, realistischen Sinn für das, was jetzt möglich und sinnvoll ist, zu tun, um einem anderen Menschen einen Schritt weiterzuhelfen und um weiteres Unheil zu verhindern. Denn wir sollten uns nicht täuschen lassen: zu häufig vergessen wir, dass es Räuber gibt, wie es die gibt, die achtlos an Leidenden vorübergehen und die, die helfen, so gibt es auch und vor allem heute die, die für das Leid verantwortlich sind.
Da gilt es hinzusehen!
Allzu oft sind moderne Räuber nicht so öffentlich böse wie im Gleichnis, sondern verstecken sich hinter Strukturen, Sachzwängen oder vorgetäuschter Unwissenheit - dies in Kirche und Gesellschaft
Auch ihnen muss die erhöhte Aufmerksamkeit gelten und die nachhaltige Verfolgung ihrer Taten. Bleiben wir wachsam!
Ihr
Klaus Korfmacher, Pfarrer