An(ge)dacht - 12. Januar 2020
Weihnachten braucht Zeit
Da liegen sie, die Weihnachtsbäume, die gerade noch den Weihnachtsmarkt schmückten. Manchmal schon vor Heiligabend abgebaut, spätestens am 27. Dezember. Was bei Weihnachtsmärkten notwendig sein mag, darf nicht unsere Art, Weihnachten zu feiern, prägen.
Ich habe es schon erlebt: Da wird die Adventszeit schon so weihnachtlich begangen, dass man des Festes überdrüssig ist, wenn die Feiertage erst beginnen. Schnell noch den Heiligen Abend, dann soll es aber auch gut sein. Daher für Eilige: Was für eine Verirrung. Und gar nicht gut für die Seele. Die braucht Zeit. Eine langsame Intensivierung in den Wochen des Advents, um dann - innerlich vorbereitet - den Höhepunkt zu feiern. Und dann - bitte schön - kein abrupter Abbruch. Das Fest nachklingen, langsam ausklingen lassen.
Mindestens bis zum 6. Januar, wenn möglich bis zum Fest „Darstellung des Herrn“. Das Geheimnis der Menschwerdung Gottes braucht einen gut vorbereiteten Boden und ausreichend Zeit, um Wurzeln schlagen zu können. Nur dann trägt es ein ganzes Jahr Früchte - Früchte der Liebe Gottes und der Freude. Schön, dass immer mehr Städte das genauso sehen - aus welchen Gründen auch immer - und die Weihnachtsmärkte bis zur Erscheinung des Herrn stattfinden lassen. Peter Krane