An(ge)dacht - 21. März 2020
Liebe Christinnen und Christen,
Es sind ungewöhnliche Zeiten. Werktags ist es so still wie Sonntagsmorgen. Keine Kinderrufe mehr, kaum Straßenlärm. Dafür aber Telefonate von besorgten Mitchristinnen und - Christen, die Ihre Hilfe anbieten und bereit sind für Ältere Menschen zu sorgen.
Krise als Chance, möchte man sagen. Auch das ist österliche Bußzeit. In neuer Weise nachzudenken: was ist wichtig im Leben? Die negative Seite lässt Reisen absagen, auf die Menschen sich freuten. Die Bahn wirbt mit verbilligtem Angebot, um auf das Auto zu verzichten. Schulen sind geschlossen und es gibt keine Klassenfahrten. Keine Events mehr, dafür Kochen zu Hause. Neu muss Sorge getragen werden für die Kinder, die nun zu Hause sind. Handelsmessen gibt es vorerst nicht. Aber auch die Gottesdienste finden nicht statt. Dafür sind die Kirchen offen zum Gebet, wo es möglich ist. Anders leben. Jede Einschränkung hat Ihren Preis. Corona lehrt uns und lässt uns spüren, dass die Meinung, wir könnten im Konsumwahn immer verschwenderischer sein, eine gefährliche Illusion sein kann. Und was wird mit den Feiertagen, Palmsonntag, Karwoche.
Schmerzlich werden wir die nachgottesdienstlichen Zusammenkünfte vermissen. In neuer Weise sind Hausgottesdienste zu feiern. Gar nicht so einfach zu beten. Aber keine Sorge, wir können das. Es ist wichtig, dass den Kindern in solchen Krisenzeiten Gottvertrauen vorgelebt wird. Warum nicht zur Kirche gehen und eine Kerze anzünden. Kleine Riten, die unseren Glauben zum Ausdruck bringen.
Möge auch diese Zeit im Segen Gottes stehen.
Ihr Klaus Korfmacher, Pastor