An(ge)dacht - 14. Januar 2024
Der Jahreswechsel lädt dazu ein, die eigene Sehnsucht nach Veränderung wahr- und ernst zu nehmen. Doch was ist, wenn das Neuanfangen zum Normalen geworden ist? Überall scheinen Neuaufbrüche nach Corona stattzufinden – auch Veränderungen in unserer Kirche, die wir optimistisch als Neuanfänge bezeichnen, scheinen allgegenwärtig. Da wir nach solchen „Neubeginnen" selten eine erhoffte Veränderung erleben, erscheinen uns Neuanfänge möglicherweise weniger wichtig. Doch das Gegenteil ist der Fall.
So erzählt auch die Bibel von einer Vielzahl von Neuanfängen: Der 75-jährige Abraham zieht mit der vagen Aussicht ein Segen zu werden aus der Heimat Haran in eine unbekannte Zukunft... Wir bekommen (an diesem Sonntag) erzählt, wie langwierig der junge Samuel den Ruf des HERRN kennenlernt... Oder wie der Zöllner Zachäus sein Leben nach der Begegnung mit Jesus komplett umkrempelt; er stellt sich den Menschen, zu denen er nicht fair war und spendet die Hälfte seines Besitzes. Die Autoren wissen ganz genau, dass einem Neuanfang zumindest eine Erschütterung vorausgeht und er ordentliche Portionen an Mut, Aufgeschlossenheit, Ernst- und Aufrichtigkeit braucht.
Ein echter Neuanfang will gut vorbereitet sein – wie eine Wanderung. Und da klingelt mir ein Satz in den Ohren: „Nicht zu viel Gepäck", mahnte mein Vater „Jeder nimmt nur so viel mit, wie er tragen kann – auch bergauf!"
Und da auch das Jahr 2024 die ein oder andere Steigung für uns bereithalten wird, packen wir so viel Zweifel ein, wie unbedingt nötig. Umso mehr Platz bleibt für Zuversicht, Gottvertrauen und vielleicht etwas Schönes, das wir erst auf dem Weg finden.
Gemeinsam mit dem Pastoralteam wünsche ich uns allen in diesem Sinne ein gesegnetes, frohes und erfülltes neues Jahr!
Daniel Feldmann, Gemeindereferent