An(ge)dacht - 29. November 2020
Liebe Christinnen und Christen,
schneller als uns lieb ist, kommt die weihnachtliche Festzeit.
Gerade noch war Sommer, ein Auf und Ab unter Coronabedingungen. Nun erwarten wir wieder neue Bestimmungen, um vielleicht etwas unbeschwerter Weihnachten zu feiern—zusammen mit lieben Menschen, mit unseren Familien.
Unsicher ist, ob es gelingt die Fallzahlen zu senken. Ungleich bleibt die bange Frage, ob wir auch als Gemeinde zusammenkommen können, um das Fest zu feiern.
Nun denn—wir bereiten uns vor, wenn auch geliebte Dinge ausfallen: der Weihnachtsmarkt, unsere Adventsbasare und –zusammenkünfte.
In St. Meinolfus wird samstäglich um 17-18 h Adventliches in der Kirche gelesen. Verschiedene Überraschungen werden vorbereitet.
In St. Martin werden die 8 thematischen Kirchenfenster angeleuchtet sein, an den Adventssonntagen, 15 h, erwartet Sie eine Überraschung in der Kirche und eine Adventgeschichte wird verlesen. Im Vorraum der Kirche: Marmeladenverkauf, Trödelmarkt und Gebasteltes von Frau Tauert. Das Team KleinkindGD hat einen Aktionstisch in der Kirche aufgebaut.
Sie finden Gottesdienstvorlagen für häusliche Gottesdienste im Advent und zu Weihnachten.
Die Krippen bauen sich auf in diesen Tagen und einzelne Standbilder werden sichtbar. Die Kirche St. Martin wird jeweils bis 20 h geöffnet sein.
Vielfarbiges Licht will die Kirche ausleuchten und zur Besinnung einladen.
Mag auch die Zeit durch die Pandemie gehandicapt sein:
Weihnachten werden wir feiern.
Ihr
Klaus Korfmacher, Pfarrer
An(ge)dacht - 15. November 2020
Liebe Brüder und Schwestern!
Das „Kirchenjahr“ neigt sich dem Ende entgegen. Mit dem 1. Advent beginnt das neue Kirchenjahr. Am Sonntag vor dem 1. Advent feiern wir das Fest Christkönig. Jesus als ein König, der über allen Welten thront, der die ganz Welt beherrscht, er sitzt zur Rechten Gottes.
Aber was wäre, wenn wir die Macht hätten die Dinge zu ändern etwa als König oder Königin? Der inzwischen verstorbene Sänger Rio Reiser hat im Jahr 1994 in dem Lied: „König von Deutschland“ eine Antwort darauf geben:
„Ich denk mir, was der Bundeskanzler da kann, das kann ich auch
Ich würd Vivaldi hörn tagein tagaus
Ich käm viel rum, würd nach USA reisen
Den Präsidenten mal wie Waldi in die Waden beißen
Das alles und noch viel mehr
Würd ich machen
Wenn ich König von Deutschland wär.“
Vor einigen Jahren habe ich in einer Messe am Christkönigsfest nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen die Frage gestellt: „Was würden Sie machen, wenn Sie König oder Königin wären?“ Es kamen die Antworten, die ich erwartet habe: „Den Hunger beseitigen, die Kranken gesund machen“ und Ähnliches. Doch eine Antwort einer älteren Frau brachte mich damals kurz zum Nachdenken. Sie gab zur Antwort: „Die Arbeitslosen zu beseitigen“, d.h. die Arbeitslosigkeit zu beseitigen. Wieso denn eigentlich nicht? „Denn wenn ich die Macht hätte, dann würde ich es versuchen“, so dachte sich vermutlich die Frau. Heute würden wir uns wahrscheinlich wünschen, dass die Corona-Pandemie zu Ende geht, dass Menschen sich nicht mehr anstecken und dass das Virus einfach verschwindet. Da macht die Meldung, dass es bald einen Impfstoff geben wird, der noch in der Endphase der Erprobung ist, etwas Mut und gibt Hoffnung.
Aber ganz ehrlich: Wir alle werden die Chance Königin oder König zu sein nicht bekommen: Es sind berechtigte Wünsche, deren Erfüllung, aber eher ein Traum ist und auch bleiben wird. Denn Könige, die Macht haben die Dinge zum Guten zu verändern, gibt es nur in Märchen. Könige haben heute eben keine politische Macht.
Jesus ist ein ganz anderer König – ohne politische Macht. Seine Macht – so kann ich es nur sagen – ist die Liebe. Selbst vom Kreuz aus liebt er und fordert die Menschen zur Liebe heraus.
Ihn können wir bitten:
„Jesus denk an mich, denk an uns, an unsere Gemeinden, wenn du in deiner Macht als König kommst! Lass uns Menschen der Liebe sein.
Amen.“
Norbert Hagemeister, Pastor