An(ge)dacht - 11. Juni 2022
Bist du eigentlich gern in der Kirche, fragt Gott.
Ich zucke zusammen.
Sorry, sagt Gott. Ich wollte dich nicht erschrecken.
Schon gut, sag ich. Ich war nur gerade so in Gedanken. Was hast du gesagt?
Ob du gern in der Kirche bist, wiederholt Gott.
Manchmal, sag ich.
Na, das ist ja mal eine erhellende Antwort, sagt Gott.
Also, ich mag, wenn das Licht durch farbige Fenster fällt, sag ich. Dann fühl ich was davon, wie bunt dein Leben ist. Und darum mag ich nicht, wenn die Bänke so unbequem sind. Und du?
Ich mag, wenn ihr in der Kirche auf andere Gedanken kommt, sagt Gott.
Ja, sag ich. Und ich hab gerade überlegt, dass ich beides mag, hohe weite Kirchen und ganz kleine, einfache.
Ich mag, wenn ich sehe, dass es Leuten wichtig ist, sagt Gott.
Ja, sag ich. Aber ich finde es blöd, wenn der Raum für mich festlegen will, wo und wie ich dir nah sein darf, und wo und wie nicht. Und was ich von dir glauben soll.
Das versteh ich, sagt Gott. Komm, wir zünden noch ein Kerzchen an. Das hast du gerne, oder, sag ich. Kerzchen anzünden.
Ja, sagt Gott und gibt mir eins der Teelichter. Und dann ziehe ich mal weiter.
Okay, sag ich. Hab es gut, bis bald mal wieder.
Du auch, sagt Gott. Und Amen.
von Annette JANTZEN, in: Anzeiger für die Seelsorge, 06-2022, S.29
Pfingstaktion 2022
Pfingstaktion 2022: „dem glaub' ich gern! Was Ost und West verbinden kann"
Besondere Herausforderungen angesichts des Kriegs in der Ukraine
Mit dem Leitwort „dem glaub' ich gern! Was Ost und West verbinden kann" knüpft die Renovabis-Pfingstaktion im Jahr 2022 an frühere Aktionen an, in denen die weltkirchliche Lern- und Glaubensgemeinschaft und der Dialog zwischen Ost und West in den Blick genommen wurden.
Der Krieg in der Ukraine stellt das Osteuropa-Hilfswerk Renovabis vor besondere Herausforderungen
Der Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine am 24. Februar 2022 markiert eine politische Zeitenwende in Europa. Der Krieg ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und bricht geltendes Völkerrecht. Viele Menschen aus der Ukraine haben in den benachbarten EU-Ländern wie Rumänien, Polen, Ungarn und der Slowakei, aber auch in Deutschland Zuflucht gesucht. Das Leitwort zur diesjährigen Pfingstaktion „dem glaub' ich gern! Was Ost und West verbinden kann" ist noch im Herbst 2021, vor Ausbruch des Krieges, entstanden und steht damit vor einer Herausforderung. Renovabis stellt dazu klar: „Das Bekenntnis zum Glauben ist auch und gerade in Kriegszeiten elementar. Als Christinnen und Christen bleiben wir der Hoffnung verpflichtet, dass sich Glaube nicht nur auf Worte gründet, sondern auch aus der Erfahrung tätiger Solidarität mit allen Menschen in Not und Verzweiflung speist. Diesen Glauben können wir miteinander in Ost und West bezeugen: zum Beispiel durch eine echte Willkommenskultur der Nächstenliebe. Sie muss das Band sein, das unsere Gesellschaften über die Grenzen hinweg verbindet."
Glaubenszeugnisse, die Mut machen
Glaube stützt und kann Brücken bauen, wo Trennung ist. Entsprechend lautet der Untertitel der Aktion „Was Ost und West verbinden kann". Glaube ist ein Fundament für den Einsatz für Menschen in Not, das zeigt das Engagement der Renovabis-Projektpartner aus der Ukraine. Dem Menschen, der aus seinem Glauben heraus handelt und scheinbar Unmögliches möglich macht: „dem glaub' ich gern!" Renovabis stellt im Rahmen der Pfingstaktion hoffnungsvolle Aufbrüche und Projekte vor, die wachsen und Früchte tragen: Glaubens- und Lebenszeugnisse von Menschen aus Ost und West, die Mut machen.
Was ist die Renovabis-Pfingstaktion?
Renovabis ist es seit 1993 ein Anliegen, gemeinsam mit seinen Partnern vor Ort Begegnung, Verständigung und Versöhnung im Osten Europas sowie zwischen Ost und West in Europa zu fördern. Ein wichtiges Instrument der Öffentlichkeitsarbeit ist die „Pfingstaktion": In den Wochen vor Pfingsten stellt Renovabis das aktuelle Jahresthema und die Arbeit von Renovabis vor. Die Pfingstaktion wird offiziell eröffnet am 19. Mai 2022 in Fulda. Die Kollekte aus allen katholischen Kirchen in Deutschland am Pfingstsonntag, 5. Juni 2022, ist für Renovabis bestimmt.
Online-Spende
Weil das Osteuropa-Hilfswerk Renovabis damit rechnet, dass die Zahl der Gottesdienstbesucher auch noch bis Pfingsten beschränkt bleibt, fallen voraussichtlich auch 2022 die Einnahmen aus der Pfingstkollekte niedriger aus als in den vergangen Jahren. Deswegen bittet Renovabis weiterhin um Online- Spenden – direkt auf die entsprechenden Konten.
www.renovabis.de/pfingstspende oder
Empfänger: Renovabis e.V.—LIGA Bank eG
IBAN: DE24750903000002211777—BIC: GENODEF1M05
Quelle: Pressemitteilung Renovabis / Pfarrbriefservice.de
Neue Telefonnummer in St. Martin
Das Pfarrbüro St. Martin hat eine neue Telefonnummer:
0231 96 76 60 25
An(ge)dacht - 14.05.2022
Liebe Gemeinde,
die Bilder aus der Ukraine berühren, ja, erschüttern uns. So nahe ist uns dieser Krieg. Viele Gemeindeglieder und Gemeinden sind aktiv geworden. Friedensgebete werden veranstaltet, Spendensammlungen laufen an und die Hilfsbereitschaft ist groß. Unsere Gedanken und Gefühle sind bei den betroffenen Menschen. Möge Gottes guter Geist Wege zum Frieden bei uns und überall finden.
Mondschein-Power
Politlyrik zum Krieg in der Ukraine
Mitten in der Nacht
schaut ein Ukrainer sehnsüchtig nach oben:
Dort scheint der Mond.
Mitten in der Nacht
schaut ein Russe sehnsüchtig nach oben:
Dort scheint der Mond.
Mitten in der Nacht
schaue ich sehnsüchtig nach oben.
Dort scheint der Mond.
Es ist derselbe Mond,
den wir sehen.
Es „scheint“ dieselbe Sehnsucht, die wir alle haben:
nach Freiheit und Frieden.
Es scheint so einfach zu sein –
im Mondschein.
Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de
Herzlichst
Janine Hellbach
An(ge)dacht - 30. April 2022
Jesus erklärte den Menschen damals sehr viel in Gleichnissen. Um zu sagen, wie Gott ist, verglich er ihn mit einem liebenden Vater; sich selbst verglich er zum Beispiel mit dem Licht, weil er das Leben der Menschen heller machte. In sehr vielen Gleichnissen sprach Jesus vom Reich Gottes, vom Himmelsreich. Was ist das Reich Gottes? Das ist gar nicht so leicht zu beantworten.
Deshalb die Gleichnisse. Zum Beispiel vergleich Jesus das Reich Gottes mit einem Schatz in einem Acker. Was können wir aus diesem Vergleich lernen?
Zunächst: das Reich Gottes ist so wertvoll wie ein Schatz. Zweitens: Ich kann nach dem Reich Gottes suchen oder ich kann es zufällig finden, wie der Mann im Gleichnis den Schatz im Acker. Nach dem er den Schatz entdeckt hat, verkauft er seinen ganzen Besitz, um den Acker mit dem Schatz zu erwerben. Das heißt: Für das Reich Gottes muss ich mich anstrengen und einsetzen. Das kann ganz unterschiedlich sein: Wenn ich Freunden helfe oder für jemanden Zeit habe: Kleine Schritte zum Reich Gottes.
Auf dem linken Bild gräbt der Mann nach nichts. Das ist schade, denn so kann er auch nichts finden.
Doch in dem Bild sind noch vier weitere Fehler. Viel Spaß beim Suchen.