An(ge)dacht - 15. Juni 2025
Möge sie immer da sein und dich begleiten, diese pilgernde Hoffnung.
Manchmal geht sie verloren.
Manchmal bekommt sie Risse.
Manchmal verschenkt man sie, weil ein anderer Mensch sie dringender braucht.
Manchmal, da vergisst man sie ganz.
Manchmal findet man sie dann überraschend in den Tiefen der Tasche wieder.
Manchmal ist sie Mutmacher, um weiter zu machen.
Manchmal wirkt sie furchtbar naiv.
Manchmal werden wir mit ihr beschenkt.
Manchmal färbt sie auf uns ab und hilft uns zu Pilgern der Hoffnung zu werden.
Nimm sie mit, diese pilgernde Hoffnung.
Trage sie bei und in Dir.
Sei Pilger der Hoffnung.
Für dich, für andere, für diese – unsere – Welt
Miriam, Netzgemeinde DA-ZWISCHEN, CC BY-NC-ND 4.0, In: Pfarrbriefservice.de
An(ge)dacht - 18. Mai 2025
Gute Nachricht und klare Botschaft aus Rom
Seit dem 8. Mai hat die katholische Kirche einen neuen Hirten: Papst Leo XIV., der mit bürgerlichem Namen Kardinal Robert Francis Prevost heißt.
In seinen allerersten Worten sendet unser neuer Papst bereits eine klare und wichtige Botschaft an uns alle. Ihm liegt der Frieden sehr am Herzen, nicht nur der Frieden zwischen Ländern, sondern auch der Frieden in unserem Umgang miteinander.
Papst Leo XIV. ruft dazu auf, den oft so aggressiven "Krieg der Wörter und Bilder" zu beenden. Er ermutigt uns, mehr aufeinander zu hören und unsere Sprache zu "entwaffnen". Das bedeutet, bewusst freundliche, achtsame und verständnisvolle Worte zu wählen, gerade auch wenn es unterschiedliche Meinungen gibt. Diese Botschaft des Friedens und der friedlichen Sprache ist ein starkes Zeichen für die Kirche heute und für jeden einzelnen von uns. Sie lädt uns ein, im Kleinen zu beginnen – in unseren Familien, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft und natürlich auch in unserem Pastoralen Raum.
Bitte beten Sie in den kommenden Tagen und Wochen besonders für Papst Leo XIV., gerade im Hinblick auf die vielen schwierigen Herausforderungen, die ihm und seinem Amt liegen. Bitten wir Gott, ihn zu stärken und sein Wirken zu segnen.
Ich freue mich auf diesen neuen Abschnitt für unsere Kirche und bin gespannt auf seinen und unseren weiteren Weg sowie die Impulse, die Papst Leo XIV. in Kirche und Welt geben wird.
Daniel Feldmann, Gemeindereferent
An(ge)dacht - 20. April 2025
Liebe Gemeinden!
„Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln." Der Satz stammt von Dietrich Bonhoeffer, dem evangelischen Theologen und Widerstandskämpfer, der vor 80 Jahren, am 9. April 1945 hingerichtet wurde. Damit drückte Bonhoeffer in einer Zeit großer Dunkelheit die Kraft und Bedeutung von Ostern aus. Das Fest der Hoffnung erinnert uns daran, dass Jesus durch seine Auferstehung den Tod besiegte. — Wird das heute noch verstanden? Oder ist Ostern längst für viele einfach ein „Hasenfest", ein Frühlingsevent mit Eiersuchen?
Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass Feiertage, wie die Kar- und Ostertage, nur für gläubige Christen von Bedeutung sind. Diese Feste sind tief in unserer Kultur und Gesellschaft verwurzelt und prägen unsere gemeinsamen Werte – auch für diejenigen, die nicht religiös sind. Sie sind ein Ausdruck von Werten, die in unserer modernen Gesellschaft nach wie vor wichtig sind.
Wer glaubt, dass es nur um bunte Eier und den Frühling geht, übersieht die tiefere Botschaft, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Und von der Perspektive, dass es immer eine Chance für einen Neuanfang gibt, auch in schwierigen Zeiten, können letztlich alle, ob gläubig oder nicht, profitieren.
Wenn Sie in den kommenden Tagen also einen Schokoladenhasen genießen oder nach bunten Eiern suchen, nehmen Sie sich vielleicht mal einen Moment, um über das wahre Geschenk nachzudenken, das Ostern uns allen macht: Die Botschaft, dass das Leben stärker ist als der Tod, dass Hoffnung über Verzweiflung siegt.
Ich wünsche Ihnen ein frohes Osterfest!
Propst Andreas Coersmeier